Obercarsdorf

Luftbild von Obercarsdorf

Steckbrief

Wappen von Obercarsdorf Flächenmaß: 504 ha;
Seehöhe:  422 m über dem Meeresspiegel
Straßennetz: 15.3 km
Einwohnerzahl per 30.06.16 – 789 Einwohner
 
Obercarsdorf liegt direkt an der Bundesstraße 170 , auf halber Strecke zwischen Dresden und der Tschechischen Grenze. Im Tal fließt die Rote Weißeritz, die zur Talsperre Malter führt. Neben der Bundesstraße entlang schlängelt sich auch die historische, dampfbetriebene Weißeritztalbahn seit 1882. Nach dem Wiederaufbau und Rekonstruktion der 26 km langen Bahnstrecke bis Ende 2015 fährt die „Bimmelbahn“ nun wieder zwischen Freital-Hainsberg und Kipsdorf. In Obercarsdorf ist auch ein Haltepunkt.

Das Waldhufendorf wurde 1432/33 erstmals urkundlich als „Karlisdorf“ erwähnt.

Das Wappen von Obercarsdorf prägt die Justiz, da der Ort in der Vergangenheit ein Freibauerndorf war.
Wurden im Jahr 1834 327 Einwohner gezählt, waren es 991 im Jahr 1946, weil  viele Vertriebene in Obercarsdorf ein neues zu Hause fanden.

Das Ortsgeschehen wird heute nicht nur geprägt durch eine Grundschule, eine Fördereinrichtung, dem Kindergarten, der Kinderkrippe und einem regen Vereinsleben, sondern auch durch viele kleine und mittelständige Unternehmen sowie der Landwirtschaft. Die Hans-Joachim Ebert GmbH „Sachsenküchen“ ist im Ort der größte Arbeitgeber mit über 200 Beschäftigten.

Im August 2002 wurde der im Tal liegende Teil von Obercarsdorf in  einem unvorstellbarem Maß durch die Flutwellen des Jahrhunderthochwassers der Roten Weisseritz zerstört. Der nachhaltige Wiederaufbau, dank vieler Helfer und Spenden sowie staatlicher Förderung zeigte zum Hochwasser im Jahr 2013 seine positive Wirkung.

Obercarsdorf ist eine Wanderung wert, das meinte schon Edwin Wolf, alteingesessener Tischlermeister, bei seinen Spaziergängen und hat mit dem folgenden Gedicht seinem Ort und seiner Heimat eine Liebeserklärung gemacht.

Wenn de mal kummst von Sadisdorf rein,
vorbei am Schlepperbüschel,
dann bleib ma uff dr Höhe stehn
und wart erscht ma e bissel!
Der Rundblick iss so wunderschön.
Du kannst die Errashöhe sehn,
das Dippser Schloss, den Heidehof
und och de Dippser Heide.
Die Schule mit Stadt Rabenau
die siehste in der Weite,
den Lerchenberg, die Quorner Kipse
und hinten die Dresdner Fernsehturmspitze,
den Wilisch, Luchberg,
Reinholdshain
und vorne, das kann bloß Elend
sein.

Und haste mit dem Wetter Schwein,
dann siehste auch den Lilienstein.
Und rechts die Naundorfer Höhn,
der Hirschturm ist ganz nah zu sehn.
Unten wie in einer Schale
liegt Schmiedeberg im Weißeritztale.
Die Tellkoppe, der hohe Brand,
die Zugspitze sei auch genannt
dort oben in Waldidylle.
Der Kohlberg könnt der Hausberg
sein,
denn Ziegenrücken und Dürre Henne
sind dafür zu klein.
Geradeaus zu unseren Füssen
da tut ein kleiner Ort uns grüßen:
Es ist mein lieber Heimatort -
ich wohn schon viele Jahre dort.
Hier ist alles so vertraut
obwohl seit Jahr'n wird viel gebaut,
die alte Schule in der Mitte,
inzwischen ham'er schon die dritte
und unten tut das Bähnel zischen
vorbei am Werk der
Sachsenküchen.
Nun brauchst Du kein Prophet zu
sein,
das kann bloß Obercarsdorf sein.

Nach der Wendezeit 1990 erhielten sächsische Kommunen Hilfe beim Verwaltungsaufbau durch Bürgermeister und Gemeindebedienstete aus Baden-Württemberg, bei uns speziell aus dem Landkreis Rottweil die Gemeinde Fluorn-Winzeln. Über die damaligen Bürgermeister Jürgen Schlaich und Karl-Günter Schneider entwickelte sich eine freundschaftliche Gemeindepartnerschaft die bis heute Bestand hat und gepflegt wird.

Wie wurde Obercarsdorf ein Teil von Dippoldiswalde?

"1952 wurde Obercarsdorf als eigenständige Gemeinde Teil des Kreises Dippoldiswalde, der 1994 in den Weißeritzkreis überging. Im selben Jahr schlossen sich Hennersdorf, Ammelsdorf, Sadisdorf und Obercarsdorf zur neuen Gemeinde Obercarsdorf zusammen. Am 1. Januar 2001 wurde diese nach Schmiedeberg eingemeindet. Obercarsdorf wurde im August 2008 Teil des aus dem Landkreis Sächsische Schweiz und dem Weißeritzkreis gebildeten Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Mit der Eingemeindung von Schmiedeberg nach Dippoldiswalde zum wurde Obercarsdorf ein Ortsteil dieser Stadt."

Die ehem. Gemeinde Schmiedeberg mit ihren Ortsteilen gehört seit dem 01.01.2014 zur Großen Kreisstadt Dippoldiswalde.

Quellenverzeichnis Wikipedia: Wappen sowie Daten und Fakten
Chronik von Obercarsdorf
Gedicht : Verfasser Edwin Wolf (verst.)
Bild: Michael Heyde

Stadtverwaltung Dippoldiswalde

Oberbürgermeister Jens Peter
01744 Dippoldiswalde, Markt 2
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